Montag, 28. April 2025

Skater Boy (Anthony Nerada)

 


Aufgewachsen in Armut mit einer alleinerziehenden Mutter, nachdem sein Erzeuger seine Wut und Gewalttätigkeit an seiner Familie ausgelassen hat, hüpft Wes von einer schlechten Angewohnheit zur nächsten, schwänzt die Schule und terrorisiert andere Kinder gemeinsam mit seinen beiden besten Freunden. Doch als er mehr und mehr erkennt, dass er sein großes Geheimnis seiner Sexualität wahrscheinlich nicht mit diesen beiden Freunden teilen kann, begibt er sich auf eine Suche danach, wer er eigentlich ist. Neben der Lederjacke, dem Skateboard und dem Metal auf voller Lautstärke. Und wie er auf andere wirken möchte.

Skater Boy ist die Geschichte über einen Jungen auf der Suche nach sich selbst. Über Erwartungen, Prägungen, Männlichkeitsbilder und Queerfeindlichkeit. Und das setzt Anthony Nerada wirklich gut um. Wes bei dieser Reise zu begleiten, war total schön und vor allem zu merken, wie viel Veränderung von ihm selber ausgegangen ist, ohne dass er irgendeinen Veränderungsdruck von Außen hatte - einen Anstoß vielleicht, aber keinen Druck. Dass er realisiert hat, was Mobbing und sein Verhalten mit anderen anrichten können. 
Wes ist ein starker Protagonist, der einem am Anfang wirklich unsympathisch ist, und der trotzdem Schritt für Schritt weichere und empathische Seiten entdeckt. Das Buch wird auch als queere Romance beworben, das ist es in meinen Augen aber eigentlich nicht. Es gibt natürlich einen romantischen Anteil, aber der Fokus liegt definitiv auf Wes' Entwicklung. Für eine Romance hätte man den Konterpart deutlich besser kennenlernen müssen, und auch einzelne Dinge, die passiert sind, würde ich noch ein Stück kritischer sehen. Ich hatte nämlich den Eindruck, dass Tristan Wes sehr wohl verändern und besser in sein Lebensumfeld passend gestalten wollte, auch wenn die beiden das gegen Ende abtun. Aber wie gesagt, die Romance ist nicht der Hauptteil des Buchs. Auch die Entwicklung von Wes' Freundschaften fand ich sehr organisch und auch schön ausgestaltet, ich habe zwar von der Fotografiegruppe nicht viel an distinktiven Persönlichkeiten gesehen, aber das muss vielleicht auch nicht sein. Wie die Gruppe in ihrer Homogenität war, war das Relevante. Aber Tony und Brad haben mir wirklich gut gefallen.

Ich habe das Buch auf Deutsch gelesen (vielen Dank für das Rezensionsexemplar an dieser Stelle), und habe da tatsächlich ein paar Anmerkungen zur Übersetzung, die mir teils störend aufgefallen sind. Das Wichtigste für mich als nichtbinäre Person war die Übersetzung von Skye's Pronomen. Skye nutzt im Englischen they/them Pronomen, und das wurde im Deutschen mit den Neopronomen sier/sien umgesetzt. Es gibt im Deutschen keine perfekte Lösung, aber mit den Deklinationen von sier/sien im Schriftlichen (aus ihr/sein wird etwa sies) tue ich mich sehr schwer, bzw. habe das Gefühl, dass das eher Lesende abschreckt - was der Sache natürlich nicht gut tut. Man hätte einfach bei they/them bleiben können, das wird auch im Deutschen immer geläufiger, oder eben mit der deutschen Übersetzung dey/denen/deren arbeiten können, die auch zwei schon existente Pronomen nutzt. 

Außerdem wurde viel mit Anglizismen gearbeitet ("Willst du mein Boyfriend sein?", "die Straßen sind um diese Zeit total busy", "Bros, was macht ihr denn hier?"), die ich sehr anstrengend fand (obwohl ich sonst auch viel mit Anglizismen um mich schmeiße), weil es einfach in meinen Augen elegantere Übersetzungen gegeben hätte. Und es ist im Deutschen eigentlich schon länger etabliert, Schwarz als Beschreibung für (das Aussehen von) Personen großzuschreiben, wie es im Englischen auch gemacht wird - weil es eben kein Adjektiv ist, das die Farbe der Haut beschreibt, sondern ein konstruiertes Zuordnungsmuster beschreibt, übrigens auch laut sämtlichen Glossaren für diskriminierungsfreie Sprache. Es kann sein, dass das im Original auch nicht gemacht wurde, aber das hätte man bei der Übersetzung meines Erachtens nach trotzdem tun sollen.

Übrigens finde ich das deutsche Cover zwar wunderschön, aber es ist für die Geschichte in meinen Augen nicht ganz passend, weil der Fokus nicht auf der Romance liegt.

Das war jetzt viel Gerede über die Übersetzung, dabei war die Geschichte an sich wirklich schön und verdient als eine von mittlerweile zum Glück einigen queeren Coming of Age Geschichten, die auch ins Deutsche übersetzt wurden, Aufmerksamkeit!

Samstag, 25. Januar 2025

Sind wir noch zu retten? Warum sich im Rettungsdienst zeigt, was in unserer Gesellschaft schief läuft (Luis Teichmann)

Luis Teichmann, seines Zeichens Rettungssanitäter und sogenannter Rettfluencer (er ist also Influencer zum Thema Rettungsdienst), konnte mich schon mit seinem ersten Buch "Einsatz am Limit" begeistern. Ich habe seinen Podcast Retterview immer gerne verfolgt und seine humoristischen Reels auf Instagram natürlich sowieso. Sein erstes Buch zeigt die Probleme des Rettungsdiensts auf der organisatorischen Ebene auf und klärt darüber auf, was sich politisch verändern muss, wenn wir weiterhin den Luxus von Rettung innerhalb weniger Minuten haben wollen. Das war super spannend, gut strukturiert und ich habe wirklich viel gelernt. Daher habe ich mich auch sehr auf das zweite Buch gefreut. 

"Sind wir noch zu retten? Warum sich im Rettungsdienst zeigt, was in unserer Gesellschaft schief läuft" wird mit der Diskussion gesellschaftlicher Verwahrlosung und Verrohung beworben, die eben besonders im Rettungsdienst auffällt. Und das wird auch teilweise abgefrühstückt (inklusive besonderen, wie von Luis gewohnt empathisch geschilderten Momenten), jedoch ist das Buch insgesamt eher ein Flickenteppich an Einsatzstories und daraus folgend wirkt der Titel so, als hätte man erst die Einsatzstories gesammelt, die man gerne erzählen würde und dann geschaut, unter welchem Titel sich das irgendwie zusammenfassen lässt. Der Flickenteppich wird auch durch die kurzen Unterkapitel deutlich, die teilweise nur eine Seite einnehmen. Durch die fehlende Konsistenz ist es mir total schwer gefallen, in das Buch reinzukommen und dann auch drin hängen zu bleiben, weshalb ich auch vier Monate (statt meiner üblichen 1-2 Tage) für das Buch gebraucht habe. Es klang strukturell und irgendwo auch inhaltlich (Ich-Perspektive, Springen von Einsatzstory zu Einsatzstory) einfach nach einem verschriftlichten Podcast - wovon sich sicher Leute abgeholt fühlen, aber ich mag das in schriftlicher Form einfach nicht. Deshalb habe ich auch mehrfach nachgeschaut, ob es das Buch doch schon als Hörbuch gibt, da hätte das für mich wahrscheinlich besser funktioniert. 

Außerdem hat das erste Buch einen aktivistischen Ausblick gegeben, während das hier sehr niederschmetternd ist (was bei der Thematik auf jeden Fall auch wichtig ist, um der Dramatik der Situation, die tausenden Einsatzkräften täglich begegnet wird, gerecht zu werden), und vor allem - und das hat mich am meisten gestört - irgendwie ohne "Okay, das können wir jetzt tun" zum Ende auskommt, lediglich ein FSJ-Aufruf bzw. fast ein (was ich vollkommen unterstütze) Aufruf für ein verpflichtendes soziales Jahr, passiert auf den letzten Seiten. Es lässt die Lesenden mit einem tendenziell mulmigen Gefühl zurück, dass sich eh nichts ändern kann.

Ich hätte mir zudem sensitivity readers gewünscht, denen teils schwierige, in Schubladen steckende Formulierungen insbesondere in den Abschnitten der Gäste (Luis macht das nämlich gut) aufgefallen wären, oder Ausdrücke wie "sozial schwach" statt "finanziell schwach" oder "sozial segregiert". Generell hat sich der Schreibstil irgendwie holprig angefühlt, auf der einen Seite erzählt Luis den Lesenden direkt und berichtet auch von seiner Gefühlswelt dabei, etwa seinem Helfersyndrom, auf der anderen Seite fühlt sich die Sprache total distanziert und unflüssiger an, als ein verschriftliches Gespräch wäre.

Mit fortgeschrittener Seitenzahl hat mich immer mehr das Gefühl beschlichen, dass das ein typischer Fall von "Das erste Buch hat sich gut verkauft, also braucht es ein zweites" ist. Und das tut mir total leid für Luis, weil er wirklich viel zu erzählen und auch bezüglich einer Systemreform zu sagen hat, aber das wars irgendwie nicht für mich. Allerdings sind einige der Einsatzgeschichten wieder super spannend gewesen und insbesondere das Aufzeigen der Probleme mit gefährlichen Hierarchien im Rettungsdienst und dem PsychKG bzw. dessen Umsetzung hat mir sehr gut gefallen. Ich kannte zwar schon ein paar der Fälle, von denen Luis erzählt, aus seinen Instagram Reels, aber insbesondere die Relevanz eines Notfallpasses und einer Patientenverfügung wurde wieder wirklich gut dargelegt. 

Inhalt also eigentlich gut, die Form lässt zu wünschen übrig. 

Sonntag, 17. November 2024

Wenn wir wie Sterne leuchten (Peyton Thomas)

Finch ist 17 und möchte unbedingt ans College nach Washington DC, da er es sich damit bessere Chancen ausrechnet, seinen Traum, der erste trans Kongressabgeordnete zu werden, erfüllen zu können. Durch die finanzielle Situation seiner Familie ist es ihm allerdings nur möglich, wenn er durch den Gewinn der nationalen Debattiermeisterschaften (das ist in den USA ein Ding) eine Chance auf ein Stipendium und die Aufnahme an der Traum-Uni bekommt. Als er dann plötzlich gegen Transrechte, und damit gegen seine eigene Existenz, debattieren muss, stellt sich die Frage, ob die eigenen Überzeugungen oder der seit Jahren gehegte Traum wichtiger sind. Und kann man sich in seinen Debattierpartner verlieben, wenn man doch eigentlich nur auf Mädchen steht?

Die trans Repräsentation hat mich natürlich schon gecatcht, als ich den Blurb gelesen habe, trans Repräsentation in Jugendbüchern gibt es noch viel zu wenig, erst recht als erzählender Hauptcharakter. Politisch bzw. aktivistisch gab es richtig gute Takes, zusammen mit einem wahnsinnig flüssigen Schreibstil und einer guten Übersetzung (also, außer der Part, als genderfluid mit gender flüssig übersetzt wurde, LG, eine genderfluid Person, aber ich fands schon auch ein bisschen lustig), das Lesen hat mir wirklich Spaß gemacht. Die trans Repräsentation, die auch aus dem Leben des Autors genährt wird (was ich irgendwie auch wichtig fand in diesem Fall), war so gut und so gefühlvoll, dass auch ich als genderqueerer Mensch ganz viel davon direkt im Herzen gespürt und mitgelitten habe. Es gab unzählige popkulturelle Anspielungen, die auch echt gut eingesetzt waren - ich habe den Seitenhieb gegen Riverdale geliebt und gleichzeitig sehr related beim Crush auf Cole Sprouse/Jughead Jones - und auch grundsätzlich war das doch sehr ernste, hoch emotionale und völlig unnötig politisierte Thema dadurch irgendwie gut aufgelockert. 

Ich hätte mir einen etwas tieferen Einblick bzw. in irgendeiner Form einen abschließenden Ausblick auf die Armutssituation gewünscht, da die ja doch als sehr einschneidend beschrieben wurde. Das war letztlich nicht der Fokus des Buchs, aber das hätte es vielleicht noch minimal runder gemacht.

Die Liebesgeschichte war mir etwas zu flach, aber die ist meiner Meinung nach auch gar nicht das Wichtigste in dem Buch, daher finde ich es ein bisschen schade, dass das Buch als Romance beworben wird. Bailey fand ich schon anstrengend bevor er problematische Takes vom Stapel gelassen hat, und trotzdem fand ich den schnellen Umschwung in Jonahs Gefühlen ein bisschen unglaubwürdig. Auch direkt ein "Ich liebe dich" rauszuhauen? Ich weiß nicht, die Protas sind 17. Dafür waren Jonahs Aussagen bzgl. Finchs Unsicherheit wegen seines Körpers wieder richtig gut und wunderbar liebevoll. Insgesamt ist das einfach ein wirklich gutes Coming of Age Buch, das wichtige gesellschaftliche Themen behandelt, und trotzdem klassische Bereiche wie Selbstfindung und wie wichtig Freundschaften sind, Bedeutung gibt.

Das Buch ist ursprünglich auf Englisch erschienen, weshalb ich das auch auf meinem größtenteils englischsprachigen Bookstagram anpreisen wollte und mich schon gefreut habe, mal wieder ein Reziexemplar vorstellen zu können, das auch für meine größtenteils englischsprachige Followerschaft geeignet ist. Allerdings sind die Rezensionen auf Goodreads für das Original teilweise richtig negativ, und weisen auf definitiv anzuprangernde Probleme hin. Die Kontrahentin sei reich und jüdisch, wird wohl stereotypisch antisemitisch beschrieben und dazu noch als haarig und männlich beschrieben, der weiße Protagonist erklärt den POC Nebencharakteren Rassismus und so weiter. Alles Sachen, die mir definitiv aufgefallen wären, wenn sie in der Übersetzung noch vorgekommen wären - ich gehe also stark davon aus, dass in der Übersetzung - oder eventuell auch innerhalb einer neueren Fassung der englischen Version - einige Dinge verändert wurden. Und das meine ich überaus positiv, möchte damit aber eben darauf hinweisen, dass ich das deutsche Buch zwar wärmstens empfehlen kann, das englische mit meinem derzeitigen Wissensstand aber eher nicht.

Montag, 11. November 2024

Beklaute Frauen (Leonie Schöler)

Das war SO spannend! Pflichtlektüre!

Leonie schreibt hier neben einer unfassbar spannenden historischen Einordnung mal eben eine feministische Kampfschrift - und zwar in richtig gut! Ich habe so viel Neues gelernt, war erschrocken über so vieles und hätte zwischendurch gerne das Buch (bzw. den eReader) vor Wut über die Welt in der wir leben und insbesondere das Patriarchat aus dem Fenster geworfen. Der Schreibstil ist flüssig, gerade für ein Sachbuch, und ich habe Leonies einzelne persönliche Kommentare oder geschilderte Erlebnisse auch sehr geliebt, weil es eine gewisse Lockerheit gebracht hat.

Samstag, 28. September 2024

„Sie stehen nicht auf der Liste“: Sätze, die ein Leben verändert haben (Amonte Schröder-Jürss)

 Amonte Schröder-Jürss ist Journalistin und hat Geschichten gesammelt. Geschichten, die auf einem Satz beruhen, der ein ganzes Leben verändert hat. Tragische Erlebnisse reihen sich ein neben schönen, traumatische neben lustig-sympathischen. Ein spannendes Konzept, bei dem es ein bisschen an der Umsetzung hakt.

Die Geschichten sind auf maximal 6-8 Seiten erzählt, wie ein Blick durch ein Schlüsselloch in ein anderes Leben. 

Einige Geschichten haben mich tief berührt oder auch beeindruckt, bei anderen hatte ich das Gefühl, dass die eher selbstdarstellerisch sind und - wie passend - der Name einer eigenen Publikation, Errungenschaft oder ähnlichem subtil eingeflochten wird. Ich bin mir auch unsicher, was ich davon halten soll, dass hier die Geschichten einer Holocaust-Überlebenden oder eines Kriegsfotografen neben denen des Erfinders der Schlümpfe oder eines Kochs, der Kochbücher geklaut hat (no front, ich liebe Max Strohe sehr), steht. Auf der einen Seite nimmt das den schweren Geschichten eine gewisse Ernsthaftigkeit, und auf der anderen Seite braucht es die lockeren Geschichten vielleicht auch, um dieses Buch zu ertragen. Und außerdem zeigt es, wie vielfältig Leben und Erleben sind.

Besonders beeindruckt haben mich die Geschichten von Margot Friedländer, einer Holocaust-Überlebenden, Georgine Kellermann, die als trans Frau Mitte 60 endlich zu sich selber gefunden hat und wichtige Aussagen zum Erstarken von Rechtsextremismus trifft, und die des polnischen Kriegsfotografen Wojciech Grzedziński, der vor allem aus der Ukraine berichtet. Ich habe mir dann auch die Bilder von Letzterem angesehen und bin, wie immer wieder, wenn ich gute Fotografie sehe, schwer beeindruckt, wie viel Gefühl Bilder rüberbringen können.

Ich persönlich konnte weniger mit den Geschichten der anonymen Privatpersonen anfangen, aber dafür eben umso mehr mit den meisten der in irgendeiner Weise bekannteren Personen.

Außerdem erschließt sich mir durch den Disclaimer am Ende nicht ganz, inwiefern einzelne Geschichten einfach aus anderen Medien übernommen wurden. Da hätte ich mir eine klarere Kennzeichnung gewünscht, welche Geschichten aus tatsächlichen Gesprächen stammen und welche auch durch die Herausgeberin (oder eben Autorin?) verändert wurden - da eigentlich alle Geschichten vom Sprachstil her auch immer wieder nach Transkription klingen.


Insgesamt ein sehr spannendes Konzept, die Idee des Buches gefällt mir wahnsinnig gut und das schreit ja auch nur nach einer Fortsetzung, mit weiteren Menschen, die ihre Geschichte und lebensverändernde Sätze erzählen möchten.

Mittwoch, 8. Mai 2019

Rezi - Survive / Wenn der Schnee mein Herz berührt von Alex Morel

Wie durch ein Wunder überlebt Jane einen Flugzeugabsturz in den Rocky Mountains – und das obwohl sie sich auf diesem Flug auf der Bordtoilette das Leben nehmen wollte. Außer Jane hat es nur ein einziger weiterer Passagier geschafft, der Snowboarder Paul. Gemeinsam schlagen sie sich durch die eiskalte Wildnis, und Jane erkennt zum ersten Mal, dass sie leben will. 

Achtung: Buch nur noch gebraucht/als englisches eBook verfügbar 

Sonntag, 5. Mai 2019

Rezi - Grenzlandtage von Peer Martin und Antonia Michaelis (oder ein politischer Artikel)

Jule ist 17, und möchte sich in den Osterferien vor den Abiprüfungen noch einmal ein bisschen (Lern-) Urlaub gemeinsam mit ihrer besten Freundin Evelyn gönnen. Doch der Plan ändert sich, als Evelyn nicht mitfahren kann, somit beschließt Jule, alleine ins sonnige Griechenland zu fliegen. Dort lernt sie Asman kennen, der es mit 31 weiteren Flüchtlingen nach einem Schiffbruch geschafft hat, sich auf die kleine Insel, auf der Jule Urlaub macht, zu retten. Die beiden kommen sich näher, und Jule erfährt vom grausamen Geschäft mit Schlepperei, vom Krieg in Syrien und lernt, was Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit mit den Menschen machen kann. Jules Welt steht auf dem Kopf. Das Meer ist ein Grab, das Dorf ein Ort des Misstrauens, quer durch die Wellen läuft eine tödliche Grenze, die niemand sieht.